Sterben und Tod

Das Sterben ist Bestandteil des Lebens und gehört untrennbar dazu. Somit stellt sich nicht die Frage ob wir sterben müssen, sondern nur wann, wo und wie wir sterben werden. Dies gilt ebenso für die uns nahestehenden Menschen, von denen wir Abschied nehmen müssen, wenn ihre Zeit gekommen ist. Der Tod, als Ende ihres Erdenlebens, ist für alle Menschen unabwendbar.

Vor diesem Hintergrund kann ich mich fragen, wofür es sich lohnt, die eigene Lebenszeit zu verwenden, damit ich mich in meinem Leben auch lebendig fühle. Was ist mir persönlich wirklich wichtig? Was fühlt sich für mich richtig an und was nicht? Mit wem möchte ich gerne zusammenleben? Wesentliche Fragen.

Wer sich in seinem persönlichen Umfeld mit Sterben und Tod auseinandersetzen muß, wird feststellen, daß sich im Angesicht des Todes die eigenen Wertmaßstäbe verschieben und viele Ärgernisse, über die man sich zuvor furchtbar aufgeregt hätte, völlig an Bedeutung verlieren.

Wenn ein uns nahestehender Mensch plötzlich verstirbt, sind wir in der Regel schockiert und fassungslos und haben Mühe, diese Veränderung zu integrieren. Das gesamte Geflecht der persönlichen Beziehungen funktioniert nicht mehr wie zuvor, sondern muß sich neu ordnen. Der eigene Schmerz und die Trauer um den Verstorbenen nehmen einen großen Raum ein. Angst vor der kommenden Einsamkeit oder vor einer ungewissen Zukunft kann zum vorherrschenden Gefühl werden.

Sollten Sie sich gerade wegen eines Todesfalles vom eigenen Schmerz und der Trauer überwältigt fühlen und Schwierigkeiten haben, sich wieder dem Leben zuzuwenden, laden wir Sie ein, gemeinsam zu diesem Thema zu arbeiten. Sie können Ihren emotionalen Stress lösen und neue Impulse bekommen, um den eigenen Lebensweg weitergehen zu können. Diese Form von Begleitung kann ein Bestandteil Ihrer persönlichen Trauerarbeit sein.

Manche Menschen haben das Schicksal lange zu leiden bevor sie sterben, was für sie und für ihre Angehörigen eine riesige Belastung darstellt. In diesen Fällen kann es sein, daß der Sterbende noch etwas zu erledigen oder zu erfahren hat, bevor er gehen kann. Manchmal geht es darum, sich selbst oder jemand anders zu vergeben, um in Frieden sterben zu können.

Häufig geht es vor allen Dingen darum loszulassen: der Sterbende muß das Leben loslassen und sich von seinen Angehörigen lösen und auch diese müssen bereit sein, den Sterbenden gehen zu lassen. Wenn einer von beiden – aus welchem Grund auch immer – festhält, dann wird es für beide Seiten sehr anstrengend.

Obwohl das Sterben seine eigenen Gesetze hat, die niemand umgehen kann, ist es dennoch möglich den Prozeß zu unterstützen und zu erleichtern. Angehörige haben bei uns die Gelegenheit, in einer Sitzung ihren Anteil an der Gesamtsituation, ihre ureigenen Ängste und ihren Stress mit dem bevorstehenden Tod anzusehen, zu verstehen und durchzuarbeiten.